28. Kastell Obernburg
Stadt Obernburg, Stadtmitte, Kreis Miltenberg
Zum Main nach Osten hin ausgerichtet wurde das Kastell Obernburg um 90 n. Chr. als Holzkastell für eine unbekannte Einheit errichtet. Vermutlich 162 n. Chr. wurde es zum Steinkastell mit knapp 3 ha (185/188 x 160 m) Fläche ausgebaut. Ab diesem Zeitpunkt ist die Cohors IIII Aquitanorum equitata civium Romanorum nachgewiesen.
Spätestens ab 178 n. Chr. war auch der Numerus Brittonum et exploratorum Nemaningensium in Obernburg stationiert. Grabungen fanden durch die Reichs-Limeskommission (W. Conrady) statt, spätere Befundbeobachtungen durch das Landesamt für Denkmalpflege ergänzten die Kenntnis zur Ausdehnung des großen, nordwestlich und südöstlich gelegenen vicus und den daran anschließenden Gräberfeldern.
An der Limesstraße südlich vom Kastell in Richtung Wörth ist eine Benefiziarierstation nachgewiesen, aus der bei Grabungen von 2000 bis 2008 zahlreiche Weihesteine geborgen wurden.
Durch die dichte Bebauung sind weite Teile des Denkmals nicht öffentlich zugänglich. Gefährdungen bestehen durch (Neu-)Baumaßnahmen, insbesondere jene, mit denen eine großflächige Unterkellerung verbunden ist.
In einem Museum sind die Funde aus dem römischen Obernburg, vor allem die Weihesteine der Benefiziarierstation ausgestellt.
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