GESCHICHTE DER DEUTSCHEN LIMESKOMMISSION
Die im Jahre 2003 in Esslingen gegründete Deutsche Limeskommission (DLK) ist Ansprechpartner für alle Aktivitäten zu Schutz, Erforschung und touristische Präsentation des Obergermanisch-Raetischen Limes. Nach der Aufnahme des Limes in die Liste der UNESCO-Welterbestätten im Jahr 2005 soll ihre Arbeit mit dazu beitragen, internationale Standards in Pflege und Management von Deutschlands größtem und bekanntestem archäologischen Denkmal sicherzustellen.
Bevor es zu einer Eintragung in die Welterbeliste kommt, müssen aufwendige und oft Jahre dauernde Vorarbeiten geleistet werden. Im Falle des ORL wurde nach einer ca. drei Jahre andauernden vorbereitenden Phase am 18.06.2003 in Esslingen von den Ländern Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern die Deutsche Limeskommission (DLK) gegründet mit dem Ziel, die Nominierung voranzubringen, als Ansprechpartner für die UNESCO zur Verfügung zu stehen und nach der Aufnahme auf die Welterbeliste für den Schutz und das Management des Bodendenkmals Sorge zu tragen. Mit Wirkung zum 1.1.2006 wurde Nordrhein-Westfalen in Bezug auf die geplante Erweiterung des Niedergermanischen Limes als assoziiertes Mitglied aufgenommen, womit die heutige Grund-Struktur der DLK etabliert war.
Die Kommission setzt sich aus insgesamt 14 Mitgliedern zusammen: Den Landesarchäologen und jeweils einem ministeriellen Vertreter der beteiligten Länder, einem Vertreter der Professoren des Fachs „Archäologie der Römischen Provinzen“, dem Vorsitzenden der „Arbeitsgemeinschaft Römische Museen am Limes“, einem Vertreter der Römisch-Germanischen Kommission sowie dem Vorsitzenden der Vereinigung der Gemeinden und Kommunen entlang dem ORL in dem „Verein Deutsche Limes-Straße e.V.“. Auf operativer Ebene sorgen der Geschäftsführer bzw. aktuell die Geschäftsführerin der DLK für die Umsetzung der übergeordneten administrativen Belange, je ein Limeskoordinator in den Ländern für alle denkmalpflegerischen Aspekte sowie diese gemeinsam für die Umsetzung der Beschlüsse der zweimal jährlich zusammenkommenden Deutschen Limeskommission.
Mit dieser vielfältigen Zusammensetzung ist die Kommission bestens aufgestellt, um die Aufgaben rund um das Management von Deutschlands größtem und bekanntestem archäologischen Denkmal sicherzustellen. Die DLK ist der Ansprechpartner nicht nur für die UNESCO bezüglich des Welterbes sondern auch für alle Aktivitäten zu Schutz und Erforschung sowie die wissenschaftliche Präsentation des Obergermanisch-Raetischen Limes. Eine übergeordnete Koordinierung ist unverzichtbar, da das sich über vier Bundeländer erstreckende Denkmal auf juristischer Ebene vier Denkmalschutzgesetzen unterliegt und auf administrativer Ebene von vier Ministerien und Landesbehörden verwaltet wird. Diesem Umstand kann nur Rechnung getragen werden, wenn alle diesbezüglichen Kompetenzen in einem entscheidungsfähigen Gremium gebündelt werden.
Gründungsmitglieder und erster Geschäftsführer von links oben:
Dr. Andreas Thiel (Geschäftsführer), Ulrich Pfeifle, Dr. C. Sebastian Sommer, Dr. Reinhard Dietrich, Dr. Andreas Baur, Anton Neugebauer, Prof. Dr. Egon Schallmayer, Dr. Rudolf Herrmann, Dr. Bernd Steidl, Dr. Hans-Helmut Wegner, Prof. Dr. Hans Ulrich Nuber, Prof. Dr. Dieter Planck, Prof. Dr. Siegmar von Schnurbein